Haltung


 

 

Haltung im Terrarium

Ein Terrarium für zwei Leopardgeckos soll nach den gesetzlichen Mindestanforderungen in Deutschland, die Größe 4x3x2 (Länge, Breite, Höhe) multipliziert mit der Kopf-Rumpflänge haben.

Für jedes weitere Tier sind 15 Prozent Grundfläche hinzu zurechnen.

 

Für Österreich, Schweiz und weitere Länder gelten andere Bestimmungen!

 

Kopf-Rumpf-Länge
Kopf-Rumpf-Länge

Im Durchschnitt erreicht der Leopardgecko eine Länge von 20cm (Giantzüchtungen werden noch größer). Somit wäre dies ein Terrarium mit den Maßen von ca. 80x60x40 cm.

 

Eublepharis

Terrarium für  2 Leopardgeckos

 (Stand: BNA 10.01.1997 Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien S.19)

Größe (KRL)
Maße 4x3x2 (LxTxH)
Grundfläche (LxT)
Grundfläche für jedes weitere Tier
13 cm
0,52 x 0,39 x 0,26 m

0,20 m²

0,03 m²
18 cm
0,72 x 0,54 x 0,36 m
0,39 m²
0,06 m²
L=Länge  T=Tiefe  H=Höhe;  KRL=Kopf-Rumpf-Länge

Jeder erfahrene Halter ist aber der Meinung und weiß, das dies viel zu klein und daher zu einer Größe von 80x50x50 mit einer dem Bedürfnissen angepassten und gestalteten Rückwand für zwei Weibchen empfehlenswerter ist. Eine Paarhaltung von einem Weibchen mit einem Männchen sollte man unbedingt vermeiden. Das Männchen wird hier das Weibchen stets und ständig bedrängen. Es schmerzt schon sehr anzusehen, wie das Weibchen darunter leidet und dies kann im schlimmsten Fall zum Verlust des Weibchens führen.

 

 

 

Eine Gruppe von einem Männchen und zwei Weibchen sollte daher mindestens eingehalten werden. Noch besser ist eine Gruppe bestehend aus 1xMännchen und 3xWeibchen (oder mehr).

 

 

Tier Besatz Terrarium (empf. mind. Anforderung)
1x Einzelhaltung kann, aber nicht empfehlenswert 50x40x40   (LxTxH)
2x
2 Weibchen 80x50x50   (LxTxH)
3x
3 Weibchen / 1 Männchen + 2 Weibchen
100x50x50   (LxTxH)
4x 4 Weibchen / 1 Männchen + 3 Weibchen 120x60x60   (LxTxH)

• L x T x H = Länge x Tiefe x Höhe

• angegebenen Terrarienmaße sind Mindestanforderungen, wenn möglich immer größer wählen

 

 

Vergesellschaftung

Eine Vergesellschaftung mit anderen Tierarten (wie z.B. mit Bartagamen oder Schildkröten) gestaltet sich meist schwierig. Das Terrarium sollte sehr groß sein damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Bei einigen Haltern ist es gelungen, aber überwiegend sind solche Versuche Leopardgeckos mit anderen Arten zu vergesellschaften fehlgeschlagen.

  • Wer nicht züchten möchte, sollte sich nur eine Gruppe bestehend aus Weibchen zusammen stellen. Ansonst kann einer Gruppe ein Männchen zugeführt werden. Niemals zwei Männchen in einer Gruppe halten, da dies unweigerlich zu harten Auseinandersetzungen mit starken Bissverletzungen bis zum Tode eines der beiden gleichgeschlechtlichen Tiere führt.
  • ein Männchen sollte frühestens in eine Gruppe integriert werden, wenn die Weibchen ein Alter von mindestens 1½ Jahren erreicht haben

 

 

Quarantäne

Wenn ein neuer Gecko in ein Terrarium einziehen soll, ist eine ca. drei monatige Quarantäne, in einer extra Box (z.B. Exo-Terra Plastikboxen) oder Gleichwertiges unbedingt einzuhalten.

Diese Quarantänezeit ist nicht nur für das neu erworbene Tier, sondern auch für den restlichen Tierbestand unbedingt einzuhalten. In diesem Zeitraum werden Kotproben gesammelt und lässt diese von einem Tierarzt oder Institut auf Würmer und Cryptosporidien (siehe auch "Krankheiten") untersuchen. Fällt der Befund negativ aus, kann der Neuzugang dann endlich ins Gesellschaftsbecken.

Die Quarantänebox sollte mit Küchenpapier als Bodengrund für eine schnelle und leichte Säuberung ausgelegt werden. Umgedreht aufgestellte Plastikbehälter (z.B. Ramadosen e.t.c.), ausgehöhlte Kokosschalenhälften mit einem ausgeschnittenem Eingang oder Papprollen  als Versteckmöglichkeit können hier zum Einsatz kommen. Eine Schale mit Wasser und eine Schale mit Sepia-Pulver muß ebenso bereit gestellt werden. Eine ausreichende Wärmequelle für das Wohlbefinden des Tieres ist mit einzubeziehen.

 

Tipp:

  • neu erworbene Leopardgeckos einzeln in Quarantäne halten!
  • normale Kotuntersuchung auf Endoparasiten von einem Tierarzt machen lassen
  • zusätzlich eine Kotsammelprobe nach Wien an das Institut "Pathologie und Gerichtliche Veterinaermedizin" oder an die "LABOKLIN GmbH & Co.KG" einschicken. (Da der PCR Test sicherer  als der ELISA oder IFT Test ist und es bei der Färbemethode schon öfters falsche Positiv-Tests gab)

 

 

Vögel und Exoten    Preis pro Sonde
    alt ab 1.11.2010 ab 1.03.2015
In situ Hybridisierung: Kryptosporidien 15,-   20,- 28,-€

PCR:

 

Cryptosporidien allgemein
Differenzierung nach Sequenzierung
25,-
45,-
 

38,-€

60,-€

 

 

 

Um eine artgerechte Haltung zu gewärleisten und sich die Tiere wohlfühlen, ist eine naturnahe Einrichtung anzustreben.

 

Bodengrund

  • Sand-Lehmgemisch im Verhältnis 5 (Sand) :1 (Lehmpulver) mischen
  • keinen reinen Sand verwenden, denn durch die Aufnahme des Sandes kann es zu Verstopfungen kommen und entspricht auch nicht der Lebensweise der Leopardgeckos, da sie solchen Bodengrund eher meiden. (siehe auch "Terrarium")

Rückwand

  • selbst gebaute Rückwand aus Styropor kann man ganz leicht selbst bauen (siehe auch eigene "Rückwand selber bauen")

Eine Wasserschale mit frischem Wasser und eine Schale mit Sepia-Pulver sollten immer zur Verfügung stehen.

Pro Tier sollte eine Feuchthöhle (Wet-Box) für die problemlose Häutung und Eiablage angeboten werden. Dies ist sehr wichtig (siehe auch unter "Anatomie" im Absatz "Häutung").

 

Licht & Beleuchtung

Um Wärme bereitzustellen, für eventuelle Wärmeplätze und Wärmezonen, ist der Einsatz von Lampen erforderlich. UV-Licht und Tagesbeleuchtung sollte mit eingeplant werden. Weitere Informationen zu diesen Thema → siehe unter "Do It Yourself!"→ "Licht & Wärme".

 

 

Temperatur

  • Bei der Einrichtung und Gestaltung des Terrariums sollten verschiedene Temperaturzonen geschaffen werden. Das heißt eine kühlere und eine wärmere Zone einrichten. Dies erreicht man zum Beispiel durch den Einbau eines Spotstrahlers in einer Hälfte des Terrariums (siehe Bild "Licht und Wärme").
    Tagsüber ist eine Temperatur in der kühleren Zone von ca. 24-28 °C, in der wärmeren Hälfte ca. 28-35°C angemessen und unter dem Spot ca.38°C. Nachts sollte die Temperatur auf Zimmertemperatur, ungefähr zwischen 20 und 24 °C absinken.
Temperaturangaben im Wüstenterrarium für Leopardgeckos 
Tagestemperatur - Kaltzone:
ca. 24 - 28 °C
Tagestemperatur - Wärmezone: ca. 28 - 35 °C
Temperatur unter Spotstrahler: ca. 38 °C
Nachttemperatur: ca. 20 - 24 °C

 

 

Da Leopardgeckos Wüstenbewohner sind und somit Niederschläge in ihrer natürlichen Umgebung eher selten sind, sollte dennoch eine Luftfeuchtigkeit von 30 bis 40% am Tag erreicht werden. In der Nacht ist ein Annäherungswert von 80% ideal. Man muß es aber nicht übertreiben. Ebenso bereitgestellte Feuchtigkeitshöhlen (Wet-Boxen) gleichen ein Defizit aus und hilft auch beim Häuten der Leopardgeckos.

 

Wie erreichen wir solch eine Luftfeuchtigkeit?

  • Eine Sprühflasche mit sauberen lauwarmen Wasser leistet hier gute Dienste.
  • Ausreichend ist es, wenn der Bodengrund und Einrichtung 2x die Woche gut ausgesprüht wird.
  • Am Abend, besser der frühe Morgen ist auch ein guter Zeitpunkt hier nochmal aller 2 Tage mit der Sprühflasche lauwarmes Wasser ins Terrarium zu nebeln.
  • Etwas hilfreich ist auch den Wassernapf neben (nicht direkt) zum Lichtkegel des Spotstrahlers zu stellen.
  • Auf diese Art sollte es zu keinen Problemen bei der Häutung kommen.
  • Auf Nebelgeräte muß verzichtet werden. Erstens sieht es nicht schön aus in einem Wüstenterrarium und zweitens haben hier Bakterien und Keime eine gute Anlaufstelle.

Im Durchschnitt beträgt in den Habitaten der trockenen Sommermonate die Luftfeuchtigkeit 30-40 Prozent und 40-55 Prozent in ihren Höhlen. Während des Monsuns, bei einer anhaltend großen Niederschlagsmenge, steigt die Luftfeuchtigkeit auf 70-90 Prozent. Beobachtet wurde, das besonder in warmen und feuchten Nächten der Leopardgecko sehr aktiv wird.

 

 

Ernährung

  • Adulte Tier brauchen nur 2x wöchentlich gefüttert werden. Jungtiere, da sie sich stark im Wachstum befinden,  alle zwei Tage. Ebenso trächtige Weibchen brauchen natürlich mehr Nahrung. Steppengrillen, Mittelmeergrillen, Heimchen und Heuschrecken sind eine abwechslungsreiche und ausgewogene Nahrung. Mehlwürmer oder Wachsmottenlarven sollten nur gelegentlich verfüttert werden, da sie zu fettreich sind. Die Größe der Futtertiere sollte der Kopfbreite des Leopardgeckos entsprechen. Bei jeder zweiten Fütterung werden die Futtertiere mit Korvimin oder einem anderen ähnlichen Produkt eingestäubt. Auf eine ausreichende Vitamin D3 Versorgung ist dabei unbedingt zu achten.

 

 

Winterruhe

Eine Winterruhe ist gerade bei Zuchttieren sehr empfehlenswert und sollte 2-3 Monate betragen. Nur gesunde und wohlgenährte Tiere dürfen in die Winterruhe geschickt werden. Dazu lässt man vorher Kotproben untersuchen. Jeder gute verantwortungsbewußte Züchter läßt im Jahr dreimal den Kot auf Parasiten überprüfen. Um die Tiere auf die Winterruhe vorzubereiten und einzustimmen, füttert man bei normaler Beleuchtung mindestens eine Woche nicht, somit können sie ihren Darm entleeren. Danach wird jeden zweiten Tag um eine Stunde die Beleuchtungszeit reduziert. Ebenso wird langsam auf 15 bis 18°C die Temperatur gesenkt. Man kann die Tiere dann in Plastikboxen mit Wasserschale und einer Höhle als Unterschlupf in ihr Winterquartier bringen oder im abgedunkelten Terrarium, bei ca. 10-15°C belassen. Eine Fütterung ist in dieser Zeit zu unterlassen. Nach Beendigung der Winterruhe verfährt man genau umgedreht und steigert die Beleuchtungszeit und die Temperatur wieder . (siehe auch "Zucht" im Abschnitt "Winterruhe")