Nach erfolgreicher Eiablage sollten die Eier schnellstmöglich in einen Ikubator überführt werden. Ein Ausbrüten im Terrarium hat selten Erfolg, da hier die Gegebenheiten für ein sicheres Ausbrüten einfach nicht gegeben sind. In einem Brutgerät kann eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit gehalten werden und ein Erfolg um die Eier auszubrüten ist sicherer. Ebenso besteht die Gefahr nicht, von den Alttieren gefressen zu werden.
Die Erfahrung hat gezeigt und wichtig ist hier besonders, das die Eier ca. 24 Stunden nach der Abgabe des Weibchens nicht mehr gedreht werden dürfen.
Ob man nun einen selbstgebastelten oder gekauften Inkubator (Brutapparat) benutzt ist völlig egal. Funktionieren muß dieser. Was besonders dabei zu beachten und wichtig ist, siehe unten "Inkubator".
Schon wärend der Trächtigkeit des Weibchens sollte der Inkubator auf eine zuverlässige Funktionalität überprüft und getestet werden. Ein paar Tage vor der Eiablage bereitet man den Brutapparat vor. Eine Schale, hier kann man jedes im Haushalt verfügbare Schälchen verwenden, diese sollte aber vorher desinfiziert werden und mit Perlite oder Vermeculite nicht ganz halbvoll befüllt. Eine Heimchendose, wie sie beim Kauf von Futterinsekten verwendet wird, erfüllt vollkommen seinen Zweck. Das leicht feucht zu verwendende Substrat wird auch später bei Austrocknung immer wieder nachgefeuchtet. Um ein Verschimmeln der Eier vorzubeugen kann man auch Aktivkohlepulver oder Aktivkohlegranulat unter das Substrat mischen.
Vor der Überführung der Eier drückt man mit dem Daumen kleine Vertiefungen in das Substrat, in denen dann je ein Ei platziert wird. Die Inkubationstemperatur richtet sich nach dem zu erzielenden Geschlecht der Jungtiere (siehe Tabelle unten).
Nach dem vorsichtigen Freilegen der Eier vom Substrat, sollte zur Sicherheit das Ei, ohne es zu verdrehen !!!, aufgenommen und durchleuchtet werden. Eine Keimscheibe "Blastula" sollte zu sehen sein und sich oben im Ei Inneren befinden.
Eine gute Methode ist die obere Eiseite mit einem Punkt zu kennzeichnen bevor man das Ei aus dem Substrat der Eiablagestelle nimmt. Somit ist ein späteres unbeabsichtigtes Verdrehen beim Überführen in den Inkubator ausgeschlossen.
Manchmal kann es vorkommen, das beim Vergraben die Eier verdreht werden oder ein anderes trächtiges Weibchen beim Probegraben und Ablegen seiner Eier an gleicher Stelle, diese verdreht. Nach dem Überführen der Eier in den Inkubator muß sich die Keimscheibe oben befinden.
Ein Austrocknen der Eier wird durch das leicht feucht zu haltende Substrat erreicht. Damit erzielen wir eine Luftfeuchtigkeit, welche im Inkubator zwischen 80 und 85 % liegen sollte. Dies ist unbedingt erforderlich, damit die Eihülle nicht starr wird, da diese mit dem Embryo mitwächst. Es ist aber darauf zu achten, das die Eier nicht zu feucht gehalten werden, da eine Schimmelbildung zum Verlust führen kann. Ein Austrocknen der Eier zeigt sich durch Eindellen der Schale. Reagiert man rechtzeitig und feuchtet das Substrat nach, verschwinden diese Dellen wieder. Wenn jedoch bald der Schlupf der Jungtiere bevorsteht, hier sollte man die Zeitigungsdauer (Inkubationszeit) beachten, kann ein Eindellen der Eihülle auch den baldigen Schlupfbeginn anzeigen. Jetzt darf nicht mehr besprüht werden, da sonst die Schale zu elastisch wäre um ein Schlüpfen der Jungtiere zu ermöglichen. Wenn man das Ei regelrecht "schwitzen" sieht, steht der Schlupf des kleinen Leopardgeckos kurz bevor.
Hier ein schönes Video eines durchleuchteten Ei, bei dem der Schlupf nicht mehr lange dauern kann. man sieht schon wunderschön wie der kleine Schlüpfling sich im Inneren des Eies bewegt.
© emleopardgeckos auf youtube "Leopardgecko - durchleuchtetes Leopardgeckoei" |
Sind die Eier überhaupt befruchtet?
Nehmen sie ein Ei, aber dieses nicht verdrehen, oder die gasamte Schale mit den Eiern aus dem Inkubator und durchleuchten sie mit einer LED-Taschenlampe das Ei.
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Ein nicht befruchtetes Ei erscheint durchweg gelblich, auch äußerlich hat es oft einen gelblichen Farbton gegenüber befruchteten Eiern. Solche unbefruchteten Eier fallen nach einer Zeit insich zusammen und sollten schnellstmöglich entfernt werden. Bei einem befruchteten Ei kann man gut die Blastula, die rosafarbene "Keimscheibe" erkennen, welche mit voranschreitender Zeitigungsdauer sich weiter im Eiinneren ausbreitet.
Nach einiger Zeit kann man gut die Entwicklung des Leopardgeckoei sehen. Die Keimscheibe hat sich gut entwickelt und einige Adern im Eiinneren zu erkennen.
Die drei Fotos unten zeigen die Entwicklung des Leopardgecko im Ei.
Die Bruttemperatur ist ausschlaggebend für die Zeitigungsdauer und das Geschlecht. Bei unter 26°C schlüpfen meist nur Weibchen und bei über 31,5°C meist nur Männchen. Inkubiert man Weibchen bei einer Temperatur über 32°C bezeichnet man diese als "zu heiß gezeitigt". Diese sind auch aggressiver als die Weibchen, welche bei ca 26°C inkubiert wurden. Ab 34°C Inkubationstemperatur sterben die Eier in der Regel ab.
Unter kontrollierten Umständen schlüpfen die Jungtiere in einem Zeitraum von ca. 40 bis 65 Tagen. In freier Natur dagegen erfolgt der Schlupf meist nach 90 bis 100 Tagen. Die Jungtiere sind 80 bis 85 Millimeter groß und wiegen zwischen 2 - 3 Gramm.
Temperatur °C |
Schlupfrate % |
Geschlecht ♀ / ♂ |
Inkubationsdauer
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< 25°C | unter 25°C sollte nicht inkubiert werden | ||
25-27°C | fast 100% | ca. 100% weiblich | 70-90 Tage |
27-28°C | fast 100% | ca. 75%weibl., 25%männl | 50-70 Tage |
28-30°C | fast 100% | ca. 50% weibl., 50% männl. | 40-50 Tage |
30-31°C | fast 100% | ca. 30% weibl., 70% männl. | 35-45 Tage |
31-32°C | fast 100% | ca. 100% männl. | 35-40 Tage |
> 32,5°C | gering | heiß gezeitigte Weibchen | 30-35 Tage |
> 34°C | über dieser Temperatur ist ein Absterben der Eier unumgänglich | ||
Die angegebenen °C sind Tagestemperaturen und sind wie alle anderen Angaben nur Richtwerte. Eine 100%ige Aussage kann bezüglich der Inkubation nicht eindeutig getroffen werden. |
Nachts kann für einige Stunden die Temperatur auch abgesenkt werden. Zu große Temperaturunterschiede können jedoch zu Missbildungen und zum Tode des Embryo führen. Eine Absenkung von 4-5 Grad ist zureichend und soll die Schlüpflinge wiederstandsfähiger machen. Allerdings soll eine Temperatur von 20°C, auch wenn es nur für einige Stunden ist, nie unterschritten werden. Ebenso ist eine Absenkung auschlagebend dafür, das schwächere Embryo's einen Schlupf nicht überleben.
Diese Aussage über die Nachtabsenkung beruht nicht auf meinen Erfahrungen, sondern ist angelesenes Wissen aus Foren und Internetseiten. Da derzeit noch keine eindeutigen und detailierten Grunddaten vorliegen, jedoch in der Praxis gerade von großen Züchtern beschrieben worden ist und es auch viel Diskusionen über dieses Thema gibt, soll es hier mit angegeben werden.
Stand 2010
Wie kann sich die Temperaturänderung wärend der Inkubation auswirken?
Das Ändern der Temperatur wärend der Inkubationzeit nutzen viele große Züchter um heller gefärbtere oder dunklere Tiere zu bekommen. So beschreibt z.B. Ron Tremper auf seiner Internetseite "Temperature Color Dependence", wie er gezielt in seiner Albinolinie diese Methode testete und einsetzt um hellere Albino-Leopardgeckos zu bekommen. Hierzu wird die Temperatur in den ersten Wochen niedrig gehalten, um sicher das Geschlecht auf Weibchen zu inkubieren. Später wird die Inkubationstemperatur erhöht, wodurch auch die Zeitigungsdauer (Inkubationdauer / Inkubationszeit) verkürzt wird. Auch nach dem Schlüpfen empfiehlt Ron Tremper, die Schlüpflinge bei 32°C mit einem Spot zu bestrahlen, damit eine intensivere und hellere Färbung gegeben ist.