Jungtiere nachzuziehen ist eigentlich nicht so schwer. Leopardgeckos erreichen mit ca. 12 Monaten die Geschlechtsreife. In diesem Alter sind Loepardgeckos nur bedingt zur Zucht geeignet. Ein Männchen sollte aber erst mit 18 Monaten und ein weiblicher Leopardgecko mit 1½ oder 2 Jahren verpaart werden und ein Gewicht von 50g (bei normal ausgebildeten Schwanz) erreicht haben. Bei zu jungen Weibchen können die großen Eier zur Legenot führen und somit zum Tod des Weibchens.
Nach der Winterruhe und der Zusammenführung im Terrarium, wird es nicht lange auf sich warten lassen, dass das Männchen sich ein Weibchen aussucht um sich zu verpaaren.
Eine Zuchtgruppe sollte mindestens aus drei Weibchen und einem Männchen bestehen. Niemals zwei männliche Tiere in eine Gruppe. Dies würde aus territorialen Gründen zu Machtkämpfen zwischen den Männchen führen, welche oft mit dem Tod eines der männlichen Leopardgeckos endet. Mehrere Weibchen dulden sich in einer Gruppe. Was auch noch den Vorteil hat, das das Männchen sein Sexualdrang ( und diesen sollte man nicht unterschätzen! ) auf mehrere Weibchen verteilen kann. Ein einzelnes Weibchen wäre dem ständigen Streß nicht gewachsen.
Die Verpaarung läuft auch sehr rapiad und aggressiv ab. Der männliche Leopardgecko versucht durch das beißen z.B. in den Nacken des Weibchens, dieses festzuhalten. Ist das Weibchen bereit zur Paarung läßt es das Männchen gewähren, wobei es seinen Schwanz unter dem des Weibchens schiebt und mit einem Hinterbein die Partnerin um das Becken umklammert. Bei der Kopulation (Begattung) schmiegt sich das Männchen seitlich an den Körper des Weibchens. Somit kommt es besser mit seinem Hemipenis in die Kloake des Weibchens. Nach erfolgreicher Kopulation puzt das Männchen seinen Hemipenis sehr gründlich.
Hat sich ein Weibchen einmal erfolgreich verpaart und ihre Eier abgelegt, muß es sich nicht zwangsläufig für ein neues Gelege, erneut mit einem Männchen verpaaren. Die Leopardgeckoweibchen können bis zu einem halben Jahr die Samen des Männchen speichern und somit selbständig weitere Eier befruchten.
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© sylversw auf youtube "Meine Leopardgeckos bei der Paarung" |
Bis zur Eiablage des Weibchen dauert es nun 3 bis 4 Wochen. In dieser Zeit nimmt das Weibchen an Körperumfang zu. Es benötigt wärend der Trächtigkeit viel Nahrung, welche auch zur Verfügung gestellt werden muss. Eine ausgewogene Futterzusammenstellung und auch der Calcium und Vitaminbedarf ist sehr wichtig. Vor allem der Calciumbedarf sollte nicht außer Acht gelassen werden, da dieser für die Eischalenentwicklung sehr wichtig ist. Mit der Zeit kann man gut an der Bauchunterseite die Eier im Beckenbereich Links und Rechts als helle Stellen gut erkennen. Sollte noch keine Wetbox zur Verfügung gestellt worden sein, ist es nun dringend an der Zeit dies nachzuholen.
In der Zeit der Trächtigkeit sollte keine Störungen weiter im Terrarium erfolgen. Das Weibchen sollte in Ruhe gelassenen werden, da es jetzt alle Energie zum Austragen der Eier benötigt. Auch ein Umstellen der Dekoeinrichtung sollte unterlassen werden.
Wann steht die Eiablage bevor?
Am Verhalten des Weibchens kann man sehr gut erkennen, wann die Eiabgabe bevorsteht. Oft kann man das Weibchen dabei beobachten, wie es an verschiedenen Stellen im Terrarium hier und da gelegentlich gräbt. Das Weibchen wird zunehmend nervöser und unruhig, dem Männchen gegenüber aggressiv und stellt auch oft die Nahrungsaufnahme ein.
Die Eiablage erfolgt rund drei bis vier Wochen nach der Paarung. Für die Eiablage sucht sich das Weibchen eine geeignete Stelle aus. Diese sollte einige Merkmale erfüllen damit es zur erfolgreichen Abgabe der Eier kommen kann. Dieser Ablageplatz im Terrarium sollte leicht feucht, grabbar (weicher Bodengrund) und sich möglichst in einem Temperaturbereich von 28°C bis 32°C befinden. Eine bereitgestellte Plastikbox (Wetbox) mit Einstiegsloch und 3/4 befüllt mit lockeren, leicht feuchtem Substrat (z.B. Cocosfasern) wird gern angenommen. Von Vorteil ist es mehrere Stellen für die Eiablage vorzusehen.
Ein Gelege kann aus zwei Eiern bestehen. Manchmal kommt es (oft bei jungen und älteren Weibchen) auch vor, das nur ein Ei im Gelege ist. Ebenso kann es zu einem sogenannten "Wachsei" kommen. Dieses ist unbefruchtet, geelartig, etwas dunkler in der Farbe und wird meißt nicht vergraben wie die befruchteten Eier. In einem Jahr kann es bis zu zehn Gelegen pro Weibchen kommen. In der Natur sind es nur 2-3 Gelege. Nach der Eiabgabe bewacht das Weibchen noch für einige Zeit ihr Gelege.
© brentjdowney auf yuotube "Leopard gecko laying Eggs" |
- besitzt eine feste harte weiße Schale
- beim Durchleuchten des Ei ist deutlich eine Keimscheibe zu sehen; die Keimscheibe ist fast rundlich, orange-rötlich und sollte so gut zu sehen sein zum übrigen Ei; die Keimscheibe liegt am höchsten Punkt des Ei und hat einen dunklen Punkt
- sind unbefruchtete Eier, sehr oft anzutreffen bei Jahreszuchtbeginn und bei einer ersten Verpaarung des Weibchens
- Ei fühlt sich leicht schwabbelig an; keine feste Struktur der Schale
- sehr oft anzutreffen bei Jahreszuchtbeginn und bei einer ersten Verpaarung des Weibchens
- Eischale besitzt eine feste Strukturaber evtl. mit einem Gelbstich
- beim Durchleuchten des Ei ist keine Keimscheibe zu sehen (siehe "befruchtetes Ei")
Zusammengeschrumpfte bzw. eingedellte Eier, auch wenn sie eine feste Schale haben, sollten nicht in den Inkubator überführt werden. Meißt neigen diese zur Schimmelbildung und sind auch oft unbefruchtet.
Kleinere Dellen am Ei können mit der Zeit aber auch im Inkubator verschwinden. Jedoch ist auch hier ein Schimmelbefall oft nicht auszuschließen.