Das Leopardgecko - Terrarium


Ein Wüstenterrarium artgerecht einzurichten oder selber zu bauen ist nicht so schwer.

OSB Holzterrarium
OSB Holzterrarium

Im Handel gibt es Vollglasterrarien, welche sich gerade durch eine unproblematische und schnelle Reinigung gut eignen. Auch Holzterrarien aus OSB-Platten werden angeboten. Die Wahl fällt also garnicht so leicht. Glasterrarien sind in den Anschaffungskosten im Gegensatz zu den Holzterrarien sehr teuer und benötigen auch mehr Energie zum Aufheizen. Viele Terrarianer bauen sich deshalb ihre Terrarien eher aus Holz. Außerdem kann man nach den eigenen Vorstellungen und Platzverhältnissen die Gestaltungsmöglichkeiten vom Aussehen und Größe doch gut selbst gestalten.

 


 

 

Einrichtung

Um eine artgerechte Haltung zu gewärleisten und sich die Tiere wohl fühlen, ist eine naturnahe Einrichtung anzustreben.

 

Bodengrund
  • Der Bodengrund sollte ein Sand-Lehmgemisch sein. Solche fertigen Bodensubstrate gibt es mitlerweile in vielen guten Zoohandlungen. Wer sparen will, kann auch feinkörnigen Spielsand (Baumarkt) und im Verhältnis 5:1 mit Lehmpulver (Öko-Baumärkte) mischen. Nur reinen Sand zuverwenden ist grundlegend falsch, denn durch die Aufnahme des Sandes kann es zu Verstopfungen kommen was nicht selten zum Tod führt. Es entspricht auch nicht der Lebensweise der Leopardgeckos, da sie solchen Bodengrund eher meiden. Sie versinken eher darin als das sie sich gut fortbewegen können. Ein Sand-Lehm-Gemisch ermöglicht den Tieren das Graben, was ihrer natürlichen Lebensart entspricht.

 

fertiges Sand/Lehmgemisch von Terrabasic
fertiges Sand/Lehmgemisch von Terrabasic

Geeignete Sandmischungen für das Leopardwüstenterrarium gibt es im Handel in verschiedenen Farben. Meißt sind diese jedoch ohne Lehmzusatz. Deshalb sollte hier zusätzlich Lehmpulver untergemischt werden. Gute Terraristikläden (oder einfach einmal googln nach Sand/Lehmgemisch) führen auch Produkte, in denen das Verhältnis von Sand und Lehm schon fertig angeboten wird.

Bodengrund
Bodengrund

Diese Sandgemische gibt es in unterschiedlichen Farben (z.B. normal, orange und rot). Wobei diese Bodengründe oft angefeuchtet sind und somit auch den Farbton beeinflussen.

 

Das Bild zeigt einmal den soeben entnommenen Sand aus der Verpackung und daneben den gleichen Sand im getrockneten Zustand.

Das Sand-Lehmgemisch bringt man ins Terrarium ein. Zu beachten ist dabei, welchen Härtezustand des Bodengrundes erreicht werden soll. Bietet man genügend Wetboxen oder Höhlen an, erübrigt sich ein Graben der Tiere weitestgehend. Hier ist ein nur leicht härterer Bodengrund aussreichend. Dieser ist ausreichend stabil und kann dennoch untergraben werden. Eine Bodenhöhe von mindestens 12 -15 cm ist jedoch einzuplanen. Möchte man jedoch nicht, das die Leopardgeckos graben, da eventuell die Bodenhöhe nicht gegeben ist, sollte hier ein sehr fester Bodengrund angestrebt werden. Dies erreicht man durch den Zusatz von Wasser und den entsprechenden Druck auf das Substrat. Durch den Druck (Zusammendrücken des Sandes) verdichtet er sich mehr und erreicht einen festen Zustand.

 

weicher Bodengrund:

  • schon beim Zusammenmischen von Sand und Lehmpulver nur leicht befeuchten und ins Terrarium einbringen; nur sehr leicht andrücken

mittelharter Bodengrund:

  • den Bodengrund in drei oder vier Lagen einbringen; bevor eine neue Schicht Sand eingebracht, wird diese leicht angefeuchte und leicht angedrückt

harter Bodengrund:

  • den Bodengrund in vier Lagen einbringen; gut durchwässern und festdrücken, so das eine kleine Wasserlache auf der Bodenschicht zu sehen ist; bei jeder weiteren Bodenschicht verfährt man genauso
Bodengrund nach fünftägiger Trocknungszeit
Bodengrund nach fünftägiger Trocknungszeit

Hat man die Bodenhöhe erreicht und es sind Wasserlachen entstanden, können diese mit Küchenpapiertücher aufgesaugt werden. Je mehr Wasser man verwendet, desto länger dauert auch die Trocknung des Bodengrundes. Selbst bei Verwendung eines gut gehenden Föns zum schnelleren Verdunsten des Wassers, sollte man mind. 7-10 Tage einplanen.

 

 

In eigener Sache:

 

 

Danksagung

 

An dieser Stelle möchte ich meinem Fön danken, das er bis zum Schluß bei ca. 20 stündiger Laufzeit und das fast 10 Tage lang ohne Ausfallzeit durchgehalten hat. Respekt!!! Ebenso geht mein Dank an die Energiewirtschaft meiner Stadt, welche durch stetige Bereitstellung und zur Not einige Abschaltungen einzelner Stadtbereiche mir eine rund um die Uhr, freie Zulieferung ermöglichte. Ich werde mich respektvoll erkenntlich weissen, in dem ich die Stromrechnung schnellstmöglich begleichen werde. Mein Dank gilt auch all meinen Über-, Unter- und Nebenmieter für die, vor allem in der Nacht, entstandene Geräuschkulisse. Geldbeträge für den Kostenaufwand für Ohropax, Schlaf- und Beruhigungsmittel sind unterwegs.

 

 

Rückwand
selbstgebaute Rückwand
selbstgebaute Rückwand

Leopardgeckos klettern sehr gerne und verstecken sich zwischen Spalten. Eine dementsprechende selbst gebaute Rückwand aus Styropor kann man ganz leicht selbst bauen.

Für den Bau einer eignen selbstgestalteten Rückwand benötigt man Styroporplatten (4cm dick), Flex-Fleisenkleber, 2 Pinsel, lösungsmittelfreie Farbe, Aquariumsilikon und noch einige zur Verarbeitung benötigte Utensilien (siehe auch ausführliche Bauanleitung "Terrariumrückwand selber bauen")

 

Wassernapf & Sepiaschale
Schale mit geriebenen Sepiapulver
Schale mit geriebenen Sepiapulver
  • Eine Wasserschale mit frischem Wasser und eine Schale mit Sepia-Pulver sollten immer zur Verfügung stehen.
  • das Angebot solcher Schalen in Terraristikläden ist sehr groß; sie gibt es in vielen verschiedenen Größen, Farben und aus unterschiedlichen Materialien

 

  • Pro Tier sollte eine Feuchthöhle (Wet-Box) für die problemlose Häutung und Eiablage angeboten werden. Dies ist sehr wichtig. (siehe auch unter Anatomie im Absatz "Häutung")
  • beim Terrariumbau der Inneneinrichtung (Rückwand) können die Feuchthöhlen gleich mit eingeplant werden; hier baut man aus Styropor Vertiefungen, in denen die Plastebehälter mit Einstiegsloch und feuchten Substrat hinein passen.
  • eine weitere Möglichkeit wäre hier einfach eine Plastikbox mit Substrat ins Terrarium zu stellen; wer es etwas anspruchsvoller möchte, verkleidet diese Boxen ähnlich wie beim Rückwandbau mit Flex-Fliesenkleber, Gibs oder Bauschaum und gestaltet diese farblich oder deckt die Wetboxen einfach mit Schieferplatten (erhältlich in Zoofachgeschäften) oder anderen Materialien ab;
  • als Wetbox eignen sich alle Plastikschalen mit Deckel
    • Tupperware, Eisschalen oder ähnliche kleine Boxen
    • als Substrat können Cocosfaser, Spagnum, aber auch ein Sand/Lehmgemisch oder andere Substrate verwendet werden
    • die Plasteboxen sollten immer etwas größer als die Länge der Tiere gewählt werden und werden ½ bis ¾ mit Substrat befüllt, welches leicht angefeuchtet wird
    • in den Deckel schneidet man mit einer Schere oder Messer ein Einstiegsloch, so das die Leopardgeckos problemlos durchpassen