Licht ist in einem Wüstenterrarium für Leopardgeckos eigentlich zweitrangig, da diese Tiere nachtaktiv sind. Sehr selten kommen sie auch am Tag aus ihren Verstecken hervor. Licht dient vorallem für diese Terrarien als Wärmequelle und zum Aufheizen. Jedoch sollte der UV-A /B-Anteil bei Einsatz von Tageslichtquellen nicht unterschätzt werden, so wie der damit simulierte Tag-Nacht-Rhythmus.
Um möglichst artgerechte Verhältnisse in dem doch kleinen Lebensbereich "Terrarium" zu schaffen, sollte man ähnlich wie in der Natur, diese nachstellen. Wenn es dunkel und kühler wird, kommen die Leopardgeckos aus ihren Höhlen um zu Jagen e.t.c.. Sie nutzen Wärmeplätze für die Verdauung und zur Regulierung ihres Wärmehaushaltes. Somit sollte eine kühlere und eine wärmere Zone im Terrarium geschaffen werden.
Diese drei Temperaturzonen sind ein fließender Übergang von ca. 24 - 35°C und sollen als gedankliche Stütze bei der Einrichtung und als Hilfestellung der Temperaturbereiche helfen. Wie in der schematischen Darstellung ersichtlich, teilt man sein Terrarium in drei Teile auf. Eine der äußeren Zonen (hier links in der Darstellung) richten wir eine Wärmezone mit der höchsten Tagestemperatur ein. Dies erreichen wir durch den Einbau eines Spotstrahler's, welcher tagsüber eine punktuelle Flächenbeleuchtung z.B. auf einen Stein richten. Somit schaffen wir gleich einen Wärmeplatz und erhöhen in diesem Bereich die Temperatur.
Die Temperatur auf dem Stein als Wärmeplatz sollte 38°C nicht übersteigen. Gegebenenfalls sollte der Abstand zwischen Spot und Stein eingerichtet werden oder durch Austausch eines anderen Spotstrahlers mit dementsprechender Wattzahl. Sollte die Mindesttemperatur in der Wärmezone nicht erreicht werden, empfiehlt es sich in der Mittelzone einen Wärmeheizstrahler oder Infrarotlichlampe zu installieren, welche in die Wärmezone mit hinein leuchtet b.z.w. die in diesem Bereich befindliche Rückwand erwärmen.In der Mittelzone aber hauptsächlich in der Kaltzone bringt man die Höhlen für die Leopardgeckos unter. Somit haben sie einen kühlen Bereich als Unterschlupf.
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Einrichtung | Anmerkung |
Wärmezone | -Spotstrahler | ca. 12 Std. Beleuchtungszeit |
-Heizstein | wird 2 Std. vorher eingeschaltet bevor Spot ausgeht (Aufheizungsdauer) | |
Mittelzone | -Infrarot oder Heizstrahler | 24 Std. Beleuchtungszeit; Strahlungswinkel in den Warmbereich auf Stein oder Rückwand gerichtet |
-Höhle | ||
-Sepiaschale | ||
Kaltzone | -Höhlen | |
-Wasserschale | ||
-Futternapf |
Der Einsatz von UV-Licht ist ein sehr umstrittenes Thema. UV-B + UV-A Strahlung fördert bei Leopardgeckos die D3-Versorgung. Eine öftere Zugabe durch Bestäuben der Futtertiere mit D3-Vitamine und Calcium ist jedoch ausreichend. Wer dennoch nicht auf UV-Licht verzichten möchte, kann verschiedene Lampentypen einsetzen. Die Auswahl im Handel ist sehr groß und die Produktpalette weit gefächert. Erzielten früher Neonröhren und Strahler nur unzureichend UV-Licht, so hat sich in den letzten Jahren viel in dieser Richtung getan. Allerdings muß beim Einsatz solcher Lichtquellen auf einen bestimmten Wirkungsbereich geachtet werden. Ist der Abstand zum Bodengrund zu hoch, hat das UV-Licht dann keine Wirkung mehr.
Ist UV-Licht wirklich nötig für nachtaktive Tiere?
Diese Frage kann man mit einem guten "JA" beantworten. Als Gegenargument hört man immer wieder die Aussagen "Ich züchte Jahre lang schon Leopardgeckos und habe keine Probleme!" oder "In den USA züchtet man auch schon immer ohne UV-Licht!" Dies ist auch so richtig und bei stediger Zugabe von Vitamin D3 und Calzium kommt es sehr selten zu Mangelerscheinungen. In den letzten Jahren hat sich die Wissensbreite und Erkentnisse über Haltung und Zucht von Leopardgeckos, Dank der Bereitschaft von angaschierten Haltern und Züchtern, enorm erweitert.
Für einen guten Stoffwechsel der Vitamin D3 und Calziumversorgung ist eine UV-B und UV-A-Beleuchtung notwendig, auch bei Zugabe von D3 und Calzium-Produkten. Dem UV-B-Strahlenausstoß ist hier mehr Bedeutung zu zumessen. Worüber man meistens nicht spricht und hört sind Misserfolge, gerade bei den großen Züchtern. Großen Einfluß der UV-Bestrahlung hat z.B. auch bei der Embryoentwicklung im Ei. Viele Züchter wundern sich warum Eier nicht ausgebrütet werden, obwohl der Embryo sich im Ei gut sichtlich entwickelte, aber es dennoch zu keinem Schlupf kommt oder die Tiere tot geboren werden. Studien haben hier bewiesen, das bei Einsatz einer UV-B Bestrahlung des Muttertieres, es zu weitaus sehr geringeren Ausfällen kommt. Auch die UV-A Beluchtung soll hier gerade im Verhalten und der Balz so wie auf die Entwicklung der Leopardgeckos großen Einfluß haben. Ebenso wurde bei einer UV-Bestrahlung der Mangel an eigenen Vitaminen, D3 und Calcium sehr gering gehalten und keine Osteomalacie (MBD) oder Rachitis festgestellt. Ebenso ist es wichtig, das der eigene Körper Calcium-und Mikro-Nährstoffe herstellen kann, die das Tier selbst produziert und benötigt. Auch der Mensch kann so viel Vitamin- und Calciumtabletten einnehmen, es ersezt aber nicht die eigene körperliche Produktion der benötigten Mineralien für einen Stoffwechsel.
Auch hört und liest man die Meinung, das der kurze Aufenthalt unter UV-Licht bei nachtaktiven Tieren nicht ausreichend sei und demzufolge nichts bringen würde. Weitläufige Studien haben ergeben, das gerade nachtaktive Tiere auch bei nur kurzem Aufenthalt unter UV-Beleuchtung einen enormen Anstieg des Stoffwechsel und Produktion von Calcium und anderen Mineralien aufweisen. Hier scheint es, das gerade nachtaktive Tiere in kurzer Zeit UV-Licht nutzen können.
Zusammenfassend kann man auf jeden Fall sagen, das der Einsatz von UV-Licht nur empfehlenswert ist. Wer seinen Pflegelingen etwas Gutes tun möchte, sollte auf UV-Beleuchtung nicht verzichten!!!
Einen interessanten Beitrag (engl.) von Andy Tedder zu diesem Thema findet man auf www.petinfoclub.com/Exotics/Know_your_pet/Lighting_for_nocturnal_lizards.aspx. (Eine grobe deutsche Übersetzung mit "google-Übersetzung")
Auch hier bietet der Handel eine vielseitige Produktauswahl an. Als Käufer hat man hier die "Qual der Wahl" und ist sich oft unschlüssig welche Lichtquelle man einsetzen soll. Bei kleineren Terrarien reicht eine Lichtquelle von ca 60 Watt. In mittleren Terrarien sollte man zwei Lichtquellen (1x Licht und 1x Wärmequelle) installieren. Dies hat auch den Vorteil das Nachts die Wärmequelle für die nötige Nachttemperatur sorgt. Tagsüber eine zweite Lichtquelle z.B. Spotstrahler zum erreichen der Tageshöchsttemperatur und Aufheizen eines Steins als Wärmequelle für die Leopardgeckos dazu geschaltet wird.
Neonröhren:
Ein Wüstenterrarium für Leopardgeckos mit Neonröhren zu betreiben ist nicht sinvoll. Da die Tiere so selten am Tag im Terrarium zu sehen sind und als Wärmequelle nicht geeignet sind. Für Terrianer, bei denen Neonröhren schon vorinstalliert sind oder nicht auf diese verzichten möchten, bietet der Handel eine große Auswahl an. Neonröhren mit unterschiedlichen Lichtspektren oder mit hohem bis kleinen UV-Anteil können eingebaut werden.
Spotstrahler:
Spotstrahler, sind die wohl am häufigsten in Terrarien eingesetzte Lösung. Sie haben eine sehrgute Wärmeabgabe und sind dadurch ideal zum Aufheizen des Terrariums geeignet. Auch bei diesen Lichtquellen ist die Auswahl enorm. Auch hier gilt das Gleiche wie bei den Neonröhren, was das Spektrum und den UV-Anteil betrifft. Ebenso gibt es Spotstrahler in verschiedener Wattstärke und mit unterschiedlichen Abstrahlwinkel. Durch ihren konzentrierten Abstrahlwinkel können gezielt Flächenbereiche erhitzt werden, was warme Sonnenplätze im Terrarium schafft.
Tipp:
Wer auf Spotstrahler mit UV-Strahlen verzichten möchte, sollte sich in einem Baumarkt e.t.c. nach einfachen Spotstrahlern umsehen. Diese sind über die Hälfte billiger als Gleichwertige im Zoofachgeschäft.
Wärmestrahler:
Als Wärmequelle eignen sich gut Infrarotlampen sowie Keramikheizstrahler. Keramikheizstrahler geben kein sichtbares Licht ab und haben eine fast 20-fache höhere Lebensdauer als herkömmliche Wärmelichtquellen.
Infrarotspotlampen eignen sich für den 24-Stundenbetrieb im Terrarium. Sie geben durch den Reflektor punktuell eine sehrgute Wärme ab und stört die Tiere bei ihren nächtlichen Gewohnheiten nicht.
andere Wärmequellen:
Darunter zählen z.B. Heizmatten und Heizkabel. Diese werden im Bodengrund eingearbeitet und heizen so das Bodensubstrat von unten auf. Durch das natürliche Grabverhalten der Tiere können jedoch Schäden an den Heizelementen entstehen, was zu Kurzschlüssen führen kann und auch die Tiere können dadurch Schaden nehmen. Ein Eisatz von Heizmatten ist also nur für Quarantäne- oder Aufzuchtboxen gegeignet, Wobei hier diese Matten unter die Boxen gelegt werden.
Heizsteine sind eine gute Wahl für nachtaktive Tiere. Sie gibt es in unterschiedlichen Größen, Wattzahl und Farben. Sie garantieren eine gute Wärmeverteilung ohne zu heiße Stellen. Leopardgeckos nutzen diese warmen Heizsteine zur Thermoregulierung, die wichtig für den Stoffwechsel und die Verdauung ist.